Signale an Bahnübergängen 

Auf diesen Seiten werden die an Bahnübergängen verwendeten optischen und akustischen Signaleinrichtungen sowie die unterschiedlichen Schrankensysteme beschrieben. Weitere Informationen zur Bahnübergangstechnik befinden sich unter Technik/Bahnübergangstechnik. Diese Seiten beschreiben die Kreuzung von Gleisen der Deutschen Bahn, Signale für Bahnübergänge mit Straßenbahngleisen sind auf der entsprechenden Seite beschrieben. Weitere Bilder von Bahnübergängen gibt es unter Ampelbilder/Deutschland/Bahnübergänge.

Auf weitere Regelungen und Einrichtungen zum Thema Bahntechnik und Signale wird hier nicht eingegangen, sie sind auf entsprechenden Seiten im Internet wie z. B. Stellwerke.de oder Sh1.org detailliert beschrieben.

Signale und Signalisierungsarten Bahnübergänge mit Halbschranken
Unbeschrankte Bahnübergänge Bahnübergänge mit Vollschranken

 

 

Signale und Signalisierungsarten

 

Übersicht

1. Technisch ungesichert
2. Warnglocke
3. Blinksignale west
4. Blinksignale ost
5. Zweifeldige Signalgeber
6. Akustische Signalgeber an Lichtsignalen

 

 


 

1. Technisch ungesichert

 

Bahnübergänge ohne technische Sicherungseinrichtungen werden auf Bahn-Nebenstrecken oder z. B. auf Feldwegen über Bahngleise eingesetzt. Am Bahnübergang werden nur Andreaskreuze (Zeichen 201) aufgestellt, die anzeigen, dass der Bahnverkehr gegenüber dem Straßenverkehr vorfahrtsberechtigt ist. Auf die Anbringung von Andreaskreuzen kann verzichtet werden, wenn

Die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten der Bahn betragen bei solchen Übergängen 20km/h auf Straßen oder 60km/h auf Feld- und Waldwegen. Zusätzlich sollen bei fehlender Übersicht über die Bahngleise oder mäßigen Verkehr (100 - 2500 Kfz/Tag) über den Bahnübergang hörbare Signale der Eisenbahnfahrzeuge abgegeben werden. 

Zeichen 201-50; Andreaskreuz: Es wird an nicht elektrifizierten Strecken dort aufgestellt, wo Fahrzeuge, Personen oder Tiere bei Annäherung eines Schienenfahrzeuges zu halten haben. Zeichen 201-51; Andreaskreuz mit Blitzpfeil: Es wird an elektrifizierten Strecken dort aufgestellt, wo Fahrzeuge, Personen oder Tiere bei Annäherung eines Schienenfahrzeuges zu halten haben. Technisch ungesicherter Bahnübergang: Eine wenig befahrene Nebenstraße kreuzt ein wenig befahrenes Bahngleis

 

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2. Warnglocke

 

An älteren Bahnübergangsanlagen sind anstatt Lichtzeichen für den Straßenverkehr Warnglocken installiert, die kurz vor und während des Senkens der Schranken akustische Klingelzeichen aussenden. Solche Einrichtungen sind noch an Bahnübergängen im Einsatz, bei denen die Schranken aus dem Stellwerk heraus per Hand gekurbelt werden.

Diese Art der Signalisierung ist zulässig bei schwachem oder mäßigem Verkehr (max. 2500 Kfz/Tag) oder wenn der Bahnbedienstete durch Sicht auf den Bahnübergang das Schließen der Schranken auf den Straßenverkehr abstimmen kann.

Warnglocke an einem mechanischen Schrankenantrieb: Die Klingel wird über den Seilzug des Schrankenantriebs angesteuert Ein Schrankenantrieb ohne Verkleidung: Man sieht hier vorne das Antriebsrad und den Seilzug zum Stellwerk.

 

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3. Blinksignale west

 

Die ersten Lichtsignale an Bahnübergängen waren Signalgeber, die bei Annäherung eines Eisenbahnfahrzeuges ein rotes Blinklicht zeigen. Solche Signale sind noch bis heute im Einsatz, werden allerdings nicht mehr aufgestellt bzw. werden Bahnübergänge mit solchen Signalen auf zweifeldige Signalgeber umgerüstet. Die Signale sind, außer an wenig befahrenen Straßen und Wegen, links und rechts neben der Fahrbahn vorhanden und blinken im Gegentakt. Als Optik wird hauptsächlich ein ähnliches System verwendet, wie es auch in Eisenbahnsignalen Anwendung findet. Auffällig sind die langen Sonnenschuten, die jeweils zur Fahrbahninnenseite hin aufgrund der besseren Sichtbarkeit der Signale flacher gebogen sind. Aufgestellt werden diese Signale meist alleine oder in Verbindung mit Halbschranken an automatischen zuggesteuerten Bahnübergängen. Werden die Signale zusammen mit Schranken aufgestellt, dann sollen sie mindestens 12 Sekunden rotes Blinklicht zeigen, bevor sich die Schranken senken.

Animation eines solchen Signals Bild eines westdeutschen Blinksignals

 

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4. Blinksignale ost

 

In Ostdeutschland kommen aus historischen Gründen Blinksignale zum Einsatz, deren Optik im Andreaskreuz integriert ist. Alle weiteren Eigenschaften entsprechen denen der Blinksignale west, jedoch blinken diese Signale auf beiden Straßenseiten synchron. Der Blitzpfeil bei elektrifizierten Strecken wird an einem Arm des Andreaskreuzes angebracht.

Animation eines solchen Signals Ein ostdeutsches Blinksignal in der Nähe von Leipzig hier das Signal eingeschaltet: es zeigt rotes Blinklicht

 

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5. Zweifeldige Signalgeber

 

An allen Neuanlagen kommen zweifeldige (gelb/rote) Signalgeber zum Einsatz, die meistens mit einer Kontrastblende zur besseren Sichtbarkeit ausgerüstet werdet. Die Signale werden einzeln, oder in Verbindung mit Halb- oder Vollschranken aufgestellt. Werden die Signale zusammen mit Schranken betrieben, dann sollen sie mindesten 12 Sekunden (Gelb- und Rotzeit, sog. Vorleuchtzeit) eingeschaltet sein, bevor sich die rechten Schranken senken. Erst wenn Rotlicht gezeigt wird, gilt der Bahnübergang (ohne Schranken) als technisch gesichert. Die Signale können auch mit Pfeilsymbolen ausgestattet werden. Die Gelbzeit ist abhängig von der auf der Fahrbahn zulässigen Höchstgeschwindigkeit und beträgt:

3 Sekunden bei erlaubten 50km/h,

4 Sekunden bei erlaubten 60km/h,

5 Sekunden bei erlaubten 70km/h.

Mehr als 70km/h für Kfz sind im Bereich von Bahnübergängen nicht erlaubt. Diese Regelung steht im Widerspruch zu den Richtlinien von Lichtsignalanlagen "RiLSA" die bei Gelb-/Rotsignalen, die sich nur in unregelmäßigen Zeitabschnitten einschalten, generell eine Gelbzeit von 5 Sekunden fordert.

     
Animation eines solchen Signals Bilderserie: Das Signal wechselt aus der Grundstellung "Dunkel" über "Gelb" nach "Rot".

 

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6. Akustische Signalgeber an Lichtsignalen

 

An Blinksignalen west, -ost und zweifeldigen Signalgebern können zur Erhöhung der Sicherheit zusätzliche akustische Signalgeber in Form einer Warnglocke oder eines Lautsprechers angebracht werden. An den Blinksignalen wird eine Glocke parallel an eine der Signallampen geschaltet, die dann bei jedem Einschalten der Lampe einen Klingelschlag abgibt. Bei neueren Anlagen kommen Lautsprecher zum Einsatz, die bis zum vollständigen Schließen der Schranken einen ähnlichen Ton abgeben.

Warnglocke an einem Blinksignal west: Sie wird an der Rückseite eines Signals am Bahnübergang angebracht. Warnglocke an einem Blinksignal ost Akustischer Signalgeber an einem Bahnübergang mit zweifeldigen Signalgebern

 


 

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